Mehrwertphasen Balance Plus UI ... ein schlimmes Halbjahr gut gemeistert

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,
es war das schlimmste erste Halbjahr seit Jahrzehnten. Bezieht man die Entwicklung der Anleihenmärkte ein, so kann sich wohl niemand an Schlimmeres erinnern. Mehr oder weniger alle Anlageklassen waren auf der Verliererseite. Wer immer noch (eigentlich kaum vorstellbar) die Erwartung hegte, dass bonitätsstarke Staatsanleihen als "Safe Heaven" eine gute Figur machen, wenn die Aktienmärkte im Sinkflug sind, der musste seine Lektion lernen. Angeblich in jedem Börsenumfeld funktionierende Mischfonds, die für den defensiven Anleger auf einen 30:70-Mix von Aktien und Anleihen setzen, bescherten beträchtliche zweistellige Verluste, teilweise sogar mehr als 20%. Solche Investments kann man wohl kaum noch als defensiv einstufen.
Die maßgeblichen Aktienmärkte schlossen das Halbjahr samt und sonders im Minus ab. Der DAX verlor 19,52%. Mehr als die Hälfte dieses Verlustes entfiel auf den Juni. Der S&P 500 verlor sogar 21,05%, wobei er in Euro umgerechnet aufgrund des starken US-Dollars (+8,8% im ersten Halbjahr) deutlich besser als der DAX abschloss, Im Anleihenbereich konnte man allenfalls mit lateinamerikanischen Investments punkten. Ansonsten verloren auch Anleihen überwiegend zweistellig. |
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Positive Ergebnisse gab es ansonsten nur für Öl (plus 57%) oder bei Agrar-Rohstoffen (plus 9%). Erneut konnte sich der MBUI in diesem widrigen Umfeld gut behaupten. Mit 1,24% Minus im Juni ergaben sich fürs erste Halbjahr insgesamt nur 5,25% Minus - deutlich weniger als die acht volumenstärksten Mischfonds, die laut FONDSprofessionell im ersten Halbjahr zwischen 8,5% und 16,5% abgaben (vgl. Fondsmanager-Tagebuch). |
Weitere Details finden Sie wie immer im Fondsmanager-Tagebuch.
Zum Download der Juni-Ausgabe des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs
Auch in diesem Monat gab es wenig Veränderungen, denn der MBUI bleibt defensiv ausgerichtet. Wie wichtig es ist, sich von den täglichen Stimmungsänderungen nicht verunsichern zu lassen, zeigt die folgende Grafik über die letzten zwei Monate. Im Mai schien es, als hätten wir eine in der zweiten Monatshälfte einsetzende Bärenmarkt-Rallye verpasst. Auf Monatssicht lag der MBUI Ende Mai hinter den hier beispielhaft verglichenen Indices. Eine offenivere Ausrichtung hätte vielleicht das Mai-Ergebnis des MBUI ein klein wenig verbessert. Es ist jedoch kaum anzunehmen, dass es gelungen wäre, diese offensivere Ausrichtung kurzfristig gewinnbringend aufzulösen. Der MBUI wäre in den plötzlichen Abwärtssog geraten und hatte sich Ende Juni in der Nähe der beiden Indexergebnisse wiedergefunden (statt diese in nur zwei Monaten um 5% bis 6% outzuperformen):
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Natürlich hätte es sich tatsächlich um eine länger anhaltende Zwischenerholung handeln können. Sentiment und Momentum gaben uns jedoch keinen Anlass, dies anzunehmen. Doch selbst wenn wir hier bessere Werte gesehen hätten, so wäre das Taktische Opportunitäts-Portfolio (TOP) nur zaghaft aufgerüstet worden, denn die Großwetterlage hat sich ja nicht verändert.
So gab es auch im Laufe des Juni kaum Veränderungen. Wir investierten erneut in den "Neue Energien-Aktienfonds 1" und stockten die Position im "Nasdaq-Strategiefonds 1" auf. Letzterer ist nun die zweitgrößte Position im MBUI. Die Details zu beiden Investitionen können Sie im MBUI-Fondsmanager-Tagebuch (siehe Link oben) nachlesen. Zudem reduzierten wir die Double-Short-Absicherung des S&P 500 und investierten den etwas mehr als den Verkaufserlös in den schon häufiger eingesetzten "2 x Short-DAX-ETF", da wir der Überzeugung sind, dass die Zeit, in der der DAX besser als der S&P 500 performte, bald wieder vorbei sein wird.
Long/Short-Aktienfonds, die im Mai unbefriedigend abgeschnitten hatten, fanden durchweg wieder in die Spur. Von den neun MBUI-Zielfonds mit einem positiven Juni-Ergebnis waren sechs Fonds mit einem Long/Short-Ansatz und ein weiterer mit einem Absicherungskonzept auf europäische Aktien unterwegs (siehe Grafik zur Performance der MBUI-Zielfonds unten). Mit Blick auf den Absturz der Aktienbörsen im Juni verwundert es nicht, dass die mit Abstand besten Ergebnisse im Juni mit den beiden Double-Short-ETF´s erzielt wurden.
Hier die Allokationsbandbreiten sowie die Performance-Attribution im Juni:
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Im Strategischen Basis-Portfolio (BP) waren es - wie schon erwähnt - die Long/Short-Konzepte, die mit dem klaren Abwärtstrend gut zurechtkamen und damit lieferten, was man sich von Liquid-Alternative-Konzepten wünscht: Wenn die Börsen abstürzen sind Fonds, die Verlustreduktion oder gar negative Korrelation (sprich: positive Performance) bieten können, sehr gefragt. Mit einem Plus von 4,96% schnitt der "Greater China Long/Short-Aktienfonds 1" am besten ab. Es folgten der "Flexible Mischfonds Europa 1" (plus 2,78%) sowie der "Globale L/S-Aktienfonds 1" (plus 1,79%).
Am anderen Ende lagen im Juni Fonds, die den Fokus auf Value richten. Dies gilt für den "Pensionskassen-Mischfonds 1" (minus 4,48%), den "Dynamischen Mischfonds 2" (minus 6,04%) sowie für den "Contrarian-Value-Aktienfonds 1" (minus 6,66%). Letzterer liegt nichtsdestotrotz seit Jahresbeginn mit 4,21% im Plus. Da für den Fonds bereits ein Softclosing angekündigt ist, verbieten sich Überlegungen, den Fonds temporär zu verkaufen. Ein Wiedereinstieg könnte dann unmöglich sein, denn für den Fall, dass sich die Mittelzuflüsse nicht wirkungsvoll begrenzen lassen, wurde seitens der Fondsgesellschaft bereits ein Hardclosing in Aussicht gestellt.
Im Taktischen Opportunitäts-Portfolio (TOP) gab es im Juni nur Verluste, wobei es sich ja aktuell nur um drei Fonds handelt, nämlich den "Telekommunikations-ETF Europa 1" (minus 3,38%), den "Neue Energien-Aktienfonds 1" (minus 9,89%) sowie den "Dynamischen Edelmetall-Mischfonds 1" (minus 13,03%). Würden wir uns nur am Sentiment der Anleger orientieren, so hätten wir längst in den vor allem in Goldminenaktien investierenden "Dynamischen Edelmetall-Mischfonds 1" nachinvestiert. Bei dem nach wie vor stark negativen Momentum kommt dies jedoch nicht in Frage, so dass sich der grundsätzlich geplante Ausbau dieser Position weiter verzögert.
Das Taktische Absicherungs-Portfolio (TAP) verdankte sein positives Abschneiden (allokationsgewichtet plus 2,94%) vor allem den beiden Double-Short-ETF´s auf den S&P 500 und ab der zweiten Monatshälfte auch wieder auf den DAX. 24,20% Plus erzielte der Double-Short auf den DAX, 21,14% steuerte der Double-Short auf den S&P 500 bei. Erneut sei darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen beiden Instrumenten - isoliert betrachtet - um sehr risikoreiche Fonds handelt, da ein Double-Short-ETF Gewinne des Index in einen doppelt so hohen Verlust ummünzt. Generell sind beim MBUI diese Extrem-Absicherungen stets im Kontext mit dem Aktienanteil des Basis-Portfolios zu sehen. So kommt es trotz hoher Volatilität einzelner Zielfonds insgesamt zu einem sehr schwankungsarmen Ergebnis.
Hier die Performance aller per Ende Juni allokierten Zielfonds im Überblick:

Abgesehen von der Aufstockung des "Antecedo Defensive Growth" gab es unter den fünf am höchsten gewichteten MBUI-Positionen lediglich kleinere Veränderungen aufgrund unterschiedlicher Performance der MBUI-Zielfonds.
> FUNDament Total Return (7,93%) > Antecedo Defensive Growth (7,27%) > Quantex Global Value (6,20%) > DJE - Zins & Dividende (6,02%) > JPM Europe Equity Absolute Alpha (5,83%) |
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Wie bereits im Fondsmanager-Tagebuch angekündigt ist das MBUI-Sommertreffen ausgebucht. Eine Chance zur Teilnahme besteht bei Absage bereits angemeldeter Teilnehmer, weshalb wir alle bereits Angemeldeten dringend bitten, sich abzumelden, wenn eine Teilnahme wider Erwarten doch nicht möglich ist (bei Nachrücken von der Warteliste erlangt die automatische Teilnahmebestätigung von Eventbrite erst mit unserer individuellen Bestätigung ihre Gültigkeit).
Donnerstag, 25.08.2022 (ab mittags mit Grill-Buffet am Abend) im Lufthansa-Kongresszentrum in Seeheim Jugenheim (bei Darmstadt)
Die Details zur Veranstaltung können Sie über den folgenden Anmelde-Link einsehen:
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