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Das MBUI-Fondsmanager-Tagebuch für Juli 2023

... sollten wir uns dermaßen täuschen?


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,

die Konjunktur stottert, die Zinsen steigen, die Liquidität wird verknappt und die Anleger sind euphorisch. Der DAX beendet den Monat mit einem neuen Allzeithoch. Letzteres muss uns nicht wundern, denn natürlich startet jede Korrektur oder Baisse vom Höchstpunkt aus. Die Frage ist, wann dieser erreicht sein wird und wie schnell die Anleger dann auf die Bremse treten. Bei aller Euphorie ... die Mehrzahl der Anleger (insbesondere der institutionellen Anleger) hat bei den Entwicklungen der letzten Monate ein mulmiges Gefühl. Wir auch, wobei es uns allerdings an Euphorie mangelte. Aber wäre es wirklich im Sinne unserer Anleger, wenn wir "blauäugig" ans Werk gehen und unreflektiert auf einen fahrenden Zug aufspringen?

Ungeachtet dessen konnte der MBUI den Juli mit einem Plus von 1,22% abschließen. Wir zeigen Ihnen im Laufe der Tagebucheinträge einige Investments, über die wir aktuell sehr glücklich sind. 

Zum gesunkenen Anteilspreis des MBUI erreichten uns immer wieder Fragen. Hier noch mal die Erklärung zum gesunkenen Anteilspreis bei trotzdem positiver Performance:

Am 15.06.2023 hat der MBUI eine Ausschüttung in Höhe des Basis-Ertrages (= 70% vom Basis-Zins) vorgenommen. Dies minderte entsprechend den Anteilspreis beider Anteilsklassen um jeweils 1,75 EUR, bzw. das Fondsvolumen insgesamt um 289.955,88 EUR.



Damit zu den Tagebucheinträgen des vergangenen Monats:

(Alle Ausgaben des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs für die jeweils letzten 12 Monate finden Sie - nach Bestätigung des Disclaimers - im Bereich für Investment-Professionals auf der MBUI-Website.)


Mittwoch, 05.07.2023

  Als wir im Oktober letzten Jahres in den "Indien-Aktienfonds 1" investierten, hatten wir eine klare Vorstellung von der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung Indiens. Nach dem steilen Anstieg in 2020/21 war eine Verschnaufpause überfällig. Diese glaubten wir in 2022 gesehen zu haben und so setzten wir auf weiteren Anstieg.

Doch unmittelbar nach der Allokation des Fonds im MBUI schickte der Milliarden-Skandal um die Adani Group den Markt erneut auf Tauchkurs. Wir beschlossen, die Position bei einem Drawdown von 20% (vom Allzeithoch aus berechnet) aufzustocken, aber dazu kam es (leider) nicht. Die Stärke der wirtschaftlichen Entwicklung überwog und der Kurs begann wieder zu steigen. Inzwischen liegt die rund 2,5%-ige Position wieder im Plus.

Die Aussichten auf ein baldiges neues Allzeithoch sind gut. Prognosen zufolge soll die Wirtschaftsleistung des Landes  in den nächsten zehn Jahren von 3,5 Billionen US-Dollar auf 8 Billionen US-Dollar ansteigen. Dies entspräche einem durchschnittlichen BIP-Wachstum von 8,6% pro Jahr. Gerade entstand mit der HDFC-Bank das zweitgrößte indische Unternehmen und zugleich die viertgrößte Bank weltweit - größer als HSBC, Wells Fargo, die Bank of China oder Morgan Stanley. Die Bank will jedes Jahr 1.500 neue Filialen eröffnen. HDFC-Chef Jagdishan rechnet damit, dass sich seine Geschäfte rasch vervielfältigen werden. Kürzlich schrieb er: „Mit dem Tempo, mit dem wir wachsen wollen, könnten wir alle vier Jahre eine neue HDFC Bank gründen.“ 

Donnerstag, 06.07.2023

Die "stillen Lasten" machen den Lebensversicherern das Leben schwer. Alleine bei den deutschen Versicherungsgesellschaften addieren sich die stillen Lasten aufgrund der schnell und stark angestiegenen Zinsen inzwischen auf 110 Milliarden Euro. Noch Ende 2021 gab es hingegen stille Reserven in Höhe von 155 Milliarden Euro. Bis Ende des Jahres - so eine Studie von Metzler - könnten die stillen Lasten auf mehr als 200 Milliarden Euro ansteigen. Die Bilanz der Versicherer ist davon zunächst nicht beeinträchtigt. Was aber passieren kann, zeigt das Beispiel der italienischen Eurovita-Versicherung. Zunehmend viele Eurovita-Kunden kündigten ihre Lebensversicherung vorzeitig, um das Geld in besser rentierliche Produkte zu investieren. Nun mussten Staatsanleihen - zum aktuellen Kurswert, also mit deutlichem Verlust - veräußert werden. Es kam zum Zusammenbruch der Versicherung.  

Anderes Thema: Der "Flexible Mischfonds Europa 1" hatte im Corona-Crash einen Maximum Drawdown von gerade mal 5,49%, der schon nach sieben Wochen wieder aufgeholt war. In 2022, als Aktien- und Anleihenkurse gleichermaßen in den Keller gingen, legte der Fonds um 12,44% zu. Beim heutigen Sommertreffen erklärten wir, warum wir den Fonds, der seit seinem Höchststand von Ende August 2022 einen Drawdown von 18,65% erlitten hat, weiterhin im Portfolio behalten. Zum Zeitpunkt des Vortrags war die Entwicklung vom heutigen Tag noch nicht bekannt. 

  Wir waren nicht sicher, ob die Gäste unseres MBUI-Sommertreffens nachvollziehen konnten, dass der Fonds auch weiterhin für uns eine Absicherung für den Crash-Fall ist (was er ja 2020 und 2022 bestens unter Beweis gestellt hatte). Seit Monatsbeginn ging es für die europäischen Aktienmärkte deutlich bergab. Der DAX verlor bislang 3,9%. Der "Flexible Mischfonds Europa 1" hingegen legte 6,28% zu.  

Ein schönes Beispiel dafür, dass man vermiedene Risiken nicht sieht. Sie treten erst zutage, wenn es zu spät ist. Will man auf der sicheren Seite sein, so muss man die Prämie für die Absicherung zahlen. Im Gegensatz zur normalen Versicherung ist die Absicherung dieses Fonds auf längere Sicht jedoch nicht mit Kosten verbunden. Immerhin hat der "Flexible Mischfonds Europa 1" über die letzten fünf Jahres eine Performance von durchschnittlich 10,65% p.a. erwirtschaftet (Stand: heute).

Ein weiteres tolles Beispiel für inverse Korrelation zeigten wir den Gästen beim heutigen MBUI-Sommertreffen für zwei Optionsprämien-Fonds mit völlig unterschiedlichem Ansatz. 

Was der "OptoFlex" (rote Linie in der Grafik) leistet, ist den meiseten Lesern sicherlich bekannt. Unbekannt ist mehrheitlich jedoch der "Optionsprämien-Strategiefonds 1", der sich aufgrund seines Konzepts völlig gegensätzlich zum "OptoFlex" bewegt. Doch die Entwicklungen der beiden Fonds addieren sich nicht zu null.   invers korrelierte Vola-Fonds

Diese im Mix extrem schwankungsarme Entwicklung wird auf lange Sicht mit einer Performance deutlich oberhalb der Geldmarktrendite belohnt. Die Erklärung ist einfach: Zu den erzielten Gewinnen der beiden Konzepte addiert sich die Geldmarktrendite, weil das Colleteral beider Fonds in Cash und/oder kurzlaufende Geldmarktanleihen investiert ist. 

Dienstag, 11.07.2023

Das Statistische Bundesamt bestätigte, dass die Inflation im Juni wieder - von 6,1% auf 6,4% - gestiegen ist. Größter Preistreiber waren die Lebensmittelpreise, die sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 13,7% (!) verteuerten. Seit Monaten vertreten wir die Meinung, dass die Inflation noch längst nicht besiegt ist. Die EZB wird - so EZB-Präsidentin Christine Lagarde - die Zinsen weiter erhöhen, solange die Margen der Unternehmen und die Einkommen weiter steigen. Genau das ist aktuell der Fall. Die Spekulation auf Zinssenkungen ist vorerst vertagt.

Der Konjunkturoptimismus vom Frühjahr ist verflogen. Der ifo-Geschäftsklima-Index für Selbständige sinkt um 4,0 auf minus 12,6 Punkte. Bei kleinen und mittelständischen Unternehmen geht der Index um 5,8 auf minus 11,8 Punkte zurück. Ein LIchtblick scheint auf den ersten Blick der Zuwachs der Auftragseingänge der deutschen Industrie um 6,4%. Hier sind allerdings Großaufträge enthalten, die das Ergebnis verzerren. Schaut man sich die Entwicklung über den Zeitraum von März bis Mai an, so gab es im Vergleich zum Vorjahr ein herbes Minus von 6,1%. 

Montag, 17.07.2023

Über den "Nasdaq-Strategiefonds 1" haben wir schon viel geschrieben. Gemäß Konzept sollte er er in "normalen Zeiten" mit einer Partizipationsrate von durchschnittlich ca. 70% an der Entwicklung des Nasdaq 100 performen. Dabei sichert er jedoch per Kalender-Jahresende jeweils 90% des Anteilspreises vom Jahresbeginn ab. Im vergangenen Jahr hat das nicht geklappt. Zum Ende des Jahres standen minus 12,62% zu Buche und so mancher Privatanleger verkaufte mit der vermeintlichen Erkenntnis, mal wieder einem Fonds aufgesessen zu sein, der mehr verspicht als er hält. Der Drawdown seit dem Allzeithoch vom 19.11.2021 betrug inzwischen 14,47%.

Wir hatten uns frühzeitig mit dem Fondsmanagement in Verbindung gesetzt und die Entwicklung erörtert. Die Situation, dass in 2022 die Nasdaq-Kurse tief fielen, ohne dass es zu einer nennenswert hohen Volatilität kam, leuchtete uns ebenso ein wie die Tatsache, dass Optionen auf die Nasdaq-Kurse nur zum 15. eines Monats gehandelt werden, was eine Punktlandung zum Jahresende erschwert. Das offengelegte Portfolio zeigte aber auch, dass der Fonds über "stille Reserven" verfügte. Zum Jahresende stand fest, was uns schon früher seitens des Managers angedeutet wurde: Die Wertuntergrenze für 2023 konnte auf 97% des Anteilspreises per 30.12.2022 festgelegt werden.   

Nasdaq-Strategiefonds 1   Wir hielten an diesem Fonds - immerhin die größte Position im MBUI-Portfolio -  fest. Inzwischen hat der Fonds den kompletten Drawdown aufgeholt und in den letzten Tagen und Wochen mehrmals in Folge ein neues Allzeithoch markiert. Damit liegt der Fonds alleine in diesem Jahr bereits mit 17,05% im Plus. Ein starkes Stück ... 

Steigt der Anteilspreis weiter, werden wir die Gewinne sichern und die Positionsgröße entsprechend reduzieren.

Montag, 24.07.2023

Zum zweiten Mal in diesem Monat stockten wir den "Next Generation-Schwellenländer-Aktienfonds 1" auf. Nachdem wir erstmals am 25. April des Jahres 1,5% in den Fonds investierten, hatten wir ihn bereits am 22. Mai auf 3% aufgestockt. 

Next Generation-Schwellenländer-Aktienfonds 1   Am 04. Juli erhöhten wir die Position auf 4,5%, um nun nochmals um 2,5% zu erhöhen. Mit 7,0% ist der Fonds nun die zweitgrößte Position im MBUI-Portfolio. Der Fonds, der gerade erneut ein  Allzeithoch markierte, hat in den knapp drei Jahren den Anteilspreis seit Auflage verzweieinhalbfacht bzw. im Schnitt mit gut 36% p.a. (!) performt. 

Der Fonds investiert mit Schwerpunkt in den Philippinen, in Indonesien und Vietnam sowie vielen weiteren Schwellenländern aus der zweiten Reihe (bspw. Chile, Thailand oder Peru).

Der Durchschnitt der FWW-Vergleichsgruppe "Aktienfonds All Cap Emerging Markets" hat übrigens im gleichen Zeitraum nur um knapp 2% pro Jahr zugelegt. Hier sind die meisten Fonds natürlich vor allem in die größeren Schwellenländermärkte investiert, so dass der Vergleich hinkt. Es zeigt sich aber damit auch, wie richtig es war, in die "Next Emerging-Generation" zu investieren.

Montag, 31.07.2023

Die Inflationsrate im Euro-Raum ist nach vorläufigen Berechnungen auf 5,3% gesunken. Doch die scheinbar gute Nachricht muss leider relativiert werden: Die Kerninflationsrate verharrt weiterhin bei 5,5%. 

Den Inflationsausgleich schaffte der MBUI in diesem Monat auf alle Fälle. Mit einem Plus von 1,22% setzte er die Reihe der positiven Juli-Ergebnisse fort. Der Juli ist der einzige Monat im Jahr, in dem es bislang immer ein Plus für den MBUI gab. Die Begründung für "Sell in May ..." lautet ja oft, dass die Börsianer im Sommerurlaub sind. Komisch, dass sie ausgerechnet im Juli zurückkommen.

Das gute MBUI-Ergebnis konnte trotz durchgehender Teilabsicherung des DAX und des S&P 500 erzielt werden. Nachdem der DAX heute ein neues Allzeithoch markierte, ist klar, dass die Absicherung erneut Geld kostete. Wenn die Märkte nicht so völlig irrational wären, müsste man im Normalfall jetzt short in Aktien sein. Doch solange die Volatilität derart gering ist, wäre das wohl ein Fehler. Aber wir sind auf der Hut ...

Die größten Gewinner unter den MBUI-Zielfonds im Juli waren der "Next Generation-Schwellenländer-Aktienfonds 1" mit einem Plus von 8,20%, der "Globale Value-Aktien ETF 1" (plus 5,44%) sowie der "Mexiko-Aktien-ETF 1" (plus 3,69%). 

Bis zum nächsten Mal ...

Ihr/euer Jürgen Dumschat

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