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Das MBUI-Fondsmanager-Tagebuch für August 2023

... Absicherung gewinnt


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,

die USA lassen Europa hinter sich. Unter Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten war die US-Wirtschaft im Jahr 2008 um 15% größer als die europäische. Inzwischen hat sich die Kluft mehr als verdoppelt (Quelle: Handelsblatt). Hält der Trend an, so wird der Abstand im Jahr 2035 so groß sein wie der aktuelle Abstand zwischen Europa und Indien (Quelle: European Centre for International Political Economy in Brüssel). Na bravo! Deutschland ist übrigens inzwischen eher das Schlusslicht in Europa. Normalerweise müsste man unter solchen Umständen long in europäische und short in deutsche - und allemal long in US-Aktien - investiert sein. Doch derart fundamentale Begründungen interessieren die Börsianer derzeit offensichtlich (noch) nicht. 

Trotzdem gab es in der ersten Augusthälfte sinkende Kurse, ehe es in der zweiten Monatshälfte dann doch wieder zu einer Rückkehr der Kursanstiege kam. Obwohl DAX, EuroSTOXX oder S&P 500 den Monat mit einem Minus beendeten, konnte der MBUI den August mit einem kleinen Plus abschließen. Den Ausschlag gab das richtige Timing der Double Short-Absicherungen auf den S&P 500 und den DAX.

Aber der Reihe nach ... 

(Alle Ausgaben des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs für die jeweils letzten 12 Monate finden Sie - nach Bestätigung des Disclaimers - im Bereich für Investment-Professionals auf der MBUI-Website.)


Mittwoch, 02.08.2023

Gerade haben wir das Taktische Opportunitätsportfolio durch den "Brasilien-Aktien-ETF 1" verstärkt, da kommt die Meldung, dass Brasilien den Leitzins um 0,5% senkt. Dies spiegelt die überraschend gute Wirtschaftspolitik von Präsident Lula, die man so zunächst eher nicht erwarten konnte. 

  Um fast 56% war der ETF auf den brasilianischen Aktienindex Bovespa im Corona-Crash abgeschmiert. Bis heute wurde der seinerzeitige Höchststand nicht wieder erreicht. Doch die "Ära Bolsonaro" ist überwunden. Es geht aufwärts in Brasilien. Das sollte auch weiterhin den brasilianischen Aktienmarkt beflügeln. 

Gleichzeitig sorgte die Ratingagentur Fitch für Aufregung, weil sie die Bonität der USA auf AA+ abgesenkt hat. Warum der Trubel? Die USA leben schon seit 2011 mit einem von Standard & Poors gesenkten Rating. Gespannt darf man sein, ob mit Moody´s die dritte große Ratingagentur nachzieht.

Gut läuft es auch für Mexiko. 

Anfang des Jahres haben wir einen ETF auf den mexikanischen Aktienmarkt gekauft. Dieser hat seitdem zweistellig performt. Das kommt nicht von ungefähr, denn die Entkopplung der US-Lieferketten von China verlangt nach Alternativen. Mexiko hat nicht nur den Vorteil der unmittelbaren Nähe zu den USA sondern profitiert darüber hinaus.   Mexiko-Aktien-ETF 1

Der US-amerikanische Inflation Reduction Act fördert nämlich ganz Nordamerika, also auch Mexiko. Ein hier produziertes E-Auto wird mit bis zu 7.500 US-Dollar gefördert. Kein Wunder, dass Tesla hier ebenfalls eine Giga-Factory für mehr als 10 Milliarden US-Dollar baut. Auch BMW will 800 Millionen Euro in die Produktion elektrischer Fahrzeuge in Mexiko investieren. Weitere Unternehmen werden folgen, denn das Lohnniveau ist inzwischen deutlich günstiger als in China und die Transportkosten sind aufgrund der Nachbarschaft zu den USA deutlich geringer. Wir sind bislang sehr zufrieden mit diesem Investment.

Montag, 07.08.2023

Das stärkste Auftragsplus seit drei Jahren - eine solche Überschrift klingt toll. Leider wird es wohl in der Folge eher ein deutliches Minus geben, denn ohne zwei Großaufträge aus der Luft- und Raumfahrtbranche wäre kein Anstieg sondern ein Auftragsrückgang von 2,6% entstanden. Ungelöste Probleme auf der Energieseite und die Auswirkungen der Zinserhöhungen werden ihr Negativpotential erst noch richtig entfachen. Die Aussichten sind - besonders für Deutschland - düster.  

Montag, 14.08.2023

Die Zahl der vollständigen Gewerbeaufgaben in Deutschland ist mit 246.500 um 14% höher als im ersten Halbjahr 2022. Auch die Zahl der Unternehmenspleiten ist gestiegen. Im Juli wurden 1.025 Insolvenzen registriert - 44% mehr als im Vorjahresmonat. Natürlich muss dabei berücksichtigt werden, dass im Zuge der Corona-Maßnahmen viele Insolvenzen ungestraft verschoben werden konnten. Doch nur wenige, die während der Pandemie insolvent wurden, konnten mit den Corona-Hilfen dauerhaft gerettet werden. Die Folgen spüren wir jetzt (sinkende Steuereinnahmen, Rückgang des privaten Verbrauchs, Ausfall von Krediten, zusätzliche Leerstände von Immobilien etc. ...).

Apropos Immobilien: Mehrere deutsche Projektentwickler meldeten ebenfalls Insolvenz an. Größter Brocken: Drei der vier Gesellschaften der Project-Gruppe rutschten in die Insolvenz. Die Holding der Gruppe, die Project Real Estate AG dürfte kurzfristig folgen. Auch die mehr als 100 einzelnen Projektgesellschaften dürften wohl mehrheitlich kaum verschont bleiben. Ende Juni waren 120 Bauvorhaben mit einem Investitionsvolumen von 3,2 Milliarden Euro Im Bau oder in Planung.

Doch das ist nichts gegen die Schwierigkeiten auf dem chinesischen Immobilienmarkt. China Evergrande stellt wohl kurzfristig Antrag auf Gläubigerschutz in den USA. Der größte Immobilienentwickler Chinas hat Auslandsschulden in Höhe von mehr als 19 Milliarden US-Dollar. Seit Jahren wird mit den Gläubigern verhandelt. Nun wurde zudem bekannt, dass das  auch Country Garden, das zweitgößte Immobilienunternehmen Chinas, in Schwierigkeiten ist. Ende letzter Woche wurde der Handel mit einem Teil der Anleihen ausgesetzt, um den andauernden Ausverkauf zu stoppen. Vielleicht ist das schon bald der Anlass, der benötigt wird, um eine längst überfällige Korrektur der Aktienmärkte einzuleiten?


Montag, 21.08.2023

Die Liste der in Schwierigkeiten geratenen Immobilienunternehmen wird länger. Nachdem nun auch der Vertriebsarm der Project-Gruppe Insolvenz anmeldete, haben zudem eine Reihe von Unternehmen Sanierungskonzepte für die von ihnen emittierten Anleihen unterbreitet. Hierzu gehören u.a. Preos, Erwe, Gerch, Stern, Euroboden und ESPG, deren nicht fristgerecht bedientes Anleihevolumen sich in Summe auf mehr als 400 Millionen Euro beläuft. Teilweise wurde seitens der Anleger bereits Sanierungskonzepten zugestimmt, bei denen Laufzeiten verlängert oder Zinssätze erhöht wurden. Ob die Probleme damit gelöst werden können, ist mehr als fraglich.

Donnerstag, 31.08.2023

Obwohl 15 von 24 MBUI-Zielfonds den August mit einem Minus beenden, kann der MBUI selbst zum Monatsende ein kleines Plus vorweisen. Dabei lagen vier der fünf Zielfonds mit dem höchsten Anteil am MBUI-Fondsvolumen im Minus. 

Next Generation-Schwellenländer-Aktienfonds 1   Möglich wurde dies durch den rechtzeitigen Verkauf der Double Short-ETF´s auf den DAX (beispielhaft in der Grafik) und den S&P 500. Die geänderte Diktion der Notenbanken und die tendenziell leicht sinkenden Zinsen am langen Ende gaben den Märkten Auftrieb. Das Sentiment hellte sich für kurze Zeit auf. Die Double Short-ETF´s waren zum Monatsende nicht mehr allokiert.  

Das kräftige Plus von rund 10% für beide Absicherungs-ETF´s konnte eine Woche vor Monatsende eingeloggt werden, ehe es mit den Aktienindices wieder aufwärts - und damit für die Double Short-ETF´s abwärts - ging. Ohne diese Absicherungen und deren rechtzeitige Auflösung hätte der MBUI ein Minus von knapp 0,4% in Kauf nehmen müssen. 

Sobald der DAX die Marke von 16.000 übersteigt, werden wir - unter Würdigung des Gesamtbildes - wieder sukzessive anbsichern. Dies umso mehr, wenn der DAX an der Marke von 16.000, die einen kräftigen Widerstand markiert, abprallt. Der September dürfte ein spannender Monat werden, zumal das Sentiment der Anleger für diesen Monat generell eine negative Grundstimmung aufweist, die nur durch besonders positive Entwicklungen gebrochen werden kann.

Bis zum nächsten Mal also ...


Ihr/euer Jürgen Dumschat

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