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Das MBUI-Fondsmanager-Tagebuch für September 2023

... wie lange noch trotzen die Aktienmärkte den schlechten Daten?


Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,

die Daten zur Konjunkturentwicklung sind schwach. Die Geldmengenentwicklung ebenfalls. Dass die Aktienkurse trotzdem so stark gestiegen sind, ist wohl wesentlich dem allgemeinen Pessimismus für die weitere Entwicklung zu verdanken. Anleger sind unterinvestiert in Aktien, weil Anleihen und Cash - auch wenn damit nach wie vor keine Real-Rendite erzielt werden kann - das Geld der Anleger anziehen, obwohl die Zinsen auf dem hohen Niveau verharren oder gar - wie in den USA - weiter steigen. Doch bereits seit Anfang August gab es erste Risse in der Fassade, die sich womöglich im Oktober ausweiten könnten. Aber der Reihe nach ... 

(Alle Ausgaben des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs für die jeweils letzten 12 Monate finden Sie - nach Bestätigung des Disclaimers - im Bereich für Investment-Professionals auf der MBUI-Website.)


Dienstag, 06.09.2023

Der Zusammenhang zwischen der Entwicklung der Geldmenge und der Entwicklung der Aktienkurse ist nicht in Stein gemeißelt, aber doch offensichtlich. Jüngst hat sich die globale Geldmenge erneut um rund 5% verringert.  

  S&P 500 vs. globale Geldmenge  

Schlechte Nachrichten, die bislang mehr oder weniger ignoriert wurden, werden zunehmend wahrgenommen. Hinzu kommt die Angst vieler Marktteilnehmer vor einem der schlechtesten Börsenmonate des Jahres (der wahrscheinlich nur aufgrund der Angst vor ihm so schlecht ist). Wir verringern die Netto-Aktienquote des Fonds um 6%, indem wir erneut - gleichgewichtet - in die Double Short-Absicherung auf DAX und S&P 500 investieren (Ausführung morgen früh bei Eröffnung des XETRA-Handels).

Die physische Aktienquote von knapp 30% wird damit unter Berücksichtigung der überschlägig ermittelten Short-Positionen in den Zielfonds auf ca. 15% abgesenkt. Dabei bleiben die Optionen der insgesamt drei Optionsprämienfonds unberücksichtigt, da bei fallenden Kursen und/oder steigender Volatilität die Anteilspreise von zumindest zwei der drei Vola-Fonds zunächst einmal sinken.

Freitag, 08.09.2023

Bislang war Mitarbeitern von mindestens drei Ministerien und Behörden der Zentralverwaltung in Peking schon verboten, iPhones dienstlich zu nutzen. Nun weiteten die chinesischen Behörden das Verbot auf Beschäftigte von Lokalregierungen und staatlichen Konzernen aus. Die Apple-Aktie reagiert prompt und fällt in der Spitze um 7,61%. Beschweren darf man sich nicht, denn chinesische Apps sind in den USA schon längst geächtet. An einem solchen Beispiel kann man aber einmal mehr schön ableiten, dass die Investition in einzelne Titel gefährlich ist, denn selbst bei bester Analyse kommt es eben manchmal einfach anders als gedacht. Streuung bringt Risikoreduktion. Ein wichtiger Pluspunkt, den übrigens vor allem gut gestreute Dachfonds für sich verbuchen können.

Freitag, 15.09.2023

Die EZB hat gestern zum 10. Mal in Folge die Zinsen - auf nunmehr 4,5% - angehoben. In nur 14 Monaten wurden damit die zuvor negativen Leitzinen auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro katapultiert. Wie reagiert der DAX? Er steigt ... in der Spitze seit gestern Morgen um mehr als 2%. Zum Glück ist der MBUI gut austariert, denn trotz der Verluste, die bei steigenden Aktienkursen durch die Absicherungen des DAX entstehen, legt auch der MBUI-Anteilspreis zu.  

Donnerstag, 21.09.2023

Er ist aktuell die größte Position im MBUI und wir hielten an ihm fest, obwohl er in den ersten sieben Monaten des Jahres 12,21% Minus ablieferte. Möglich wurde dies, weil er die im Fonds allokierten Aktien übersicherte und damit ein Netto-Short-Exposure steuerte. Dem Kalkül können wir folgen, denn wir sind wie der Fondsmanager des "Flexiblen Mischfonds Europa 1" der Meinung, dass die Schere zwischen Wert und Bewertung bzw. die Diskrepanz zwischen Makro-Indikatoren und Aktienmarktentwicklung nicht dauerhaft auseinanderdriften kann. Mit dem Netto-Short-Exposure wird verdient, wenn die Schere sich - temporär oder für längere Zeit - wieder schließt. Unsinnig ist es, anzunehmen, dass man das Timing für den richtigen Einstieg in die Absicherung auf den Punkt bestimmen kann. Dieser Versuch wäre zum Scheitern verurteilt, denn eine Entwicklung wie in der ersten Augustwoche haben wir im DAX in diesem Jahr schon häufiger gesehen und stets drehte der Index anschließend wieder ins Plus. In der zweiten Augustwoche lief der DAX mehr oder weniger seitwärts. Warum hätte man jetzt absichern sollen? Nach drei Augustwochen hat der MBUI-Zielfonds gegenüber dem DAX bereits gut 12% outperformt. Danach sah es nicht so aus, als ob man weiterhin abgesichert sein müsste. Doch am Dienstag brach der DAX erneut ein und der "Flexible Mischfonds Europa 1" lieferte in der Folge gestern ein Tagespolus von 2,08%:

  Flexibler Mischfonds Europa 1 vs. DAX  

Viele Anleger, die den Fonds noch vor wenigen Monaten ganz toll fanden, haben ihn inzwischen verkauft. Im MBUI ist er sukzessive aufgestockt worden und bereits seit einigen Monaten die zweitgrößte und inzwischen sogar die größte Position im MBUI. Vielleicht braucht es nur noch einen oder zwei erfolgreiche Monate und der Fonds bekommt wieder ordentliche Mittelzuflüsse. Doch wer dann investiert, profitiert nicht von der Performance, wegen der er den Fonds kauft. 

By the way: Natürlich haben auch unsere Absicherungen auf den DAX und den S&P 500 profitiert, denn nachdem wir diese Ende August aufgelöst hatten, sind wir - siehe oben - erneut "double short" abgesichert.  

Freitag, 22.09.2023

Das Investment zeigt seinen Online-Lesern in der gestrigen Ausgabe, wie sie von der Wachstumsstärke der Frontier-Markets profitieren können. Vorgestellt wird der Xtrackers S&P Select Frontier Swap UCITS ETF. Gut so, denn gute aktiv gemanagte Fonds wie der "Next Generation Schwellenländer-Aktienfonds 1" (aktuell die zweitgrößte Position unter den MBUI-Zielfonds) können so ihre Stärken ausspielen. Über drei Jahre hat der MBUI-Zielfonds fast dreimal so viel Performance abgeliefert wie der Xtrackers-ETF:

  Frontier-ETF vs. Next Generation-Aktienfonds  

 

Montag, 25.09.2023

Mit unserem Investment in den indischen Aktienmarkt liegen wir gut im Rennen. Trotzdem glauben wir, dass der richtige Boom erst noch vor uns liegt. Bestärkt werden wir in dieser Annahme durch die neueste Meldung von Apple, dass man plant, die Produktion in Indien in den nächsten fünf Jahren zu verfünffachen. 

Freitag, 29.09.2023

Wow, die Inflation in Deutschland ging nach ersten Berechnungen auf 4,3% zurück. Das ist der niedrigste Stand seit zwei Jahren. Die Freude sollte sich allerdings in Grenzen halten, denn der Rückgang ist wesentlich auf Basiseffekte zurückzuführen. Die Preisentwicklung für Lebensmittel ist nach wie vor beängstigend. Hier meldet die Statistik einen Zuwachs um 7,5% gegenüber dem Vorjahr.

Inzwischen hat eine Studie des IMK (Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung) auch die gestiegenen Unternehmensgewinne als Inflationstreiber ausgemacht. In Deutschland haben sich die Gewinne in vielen Sektoren wie etwa Handel, Gastgewerbe, Landwirtschaft oder produzierender Industrie glatt verdoppelt. Es gibt also wenig gute Gründe, auf ein baldiges Sinken der Zinsen zu spekulieren.

Der "Flexible Mischfonds Europa 1" (vgl. Tagebucheintrag vom 21.09.2023) hat sein Plus in diesem Monat auf 8,13% ausgebaut. Noch vor wenigen Wochen haben Anleger den Fonds verkauft. Wir haben immer wieder darauf hingewiesen, dass der Fonds sich bewähren wird, wenn die europäischen Aktienmärkte ins Minus drehen. Bemerkenswert: Seit Anfang August hat der EuroSTOXX 50 TR rund 8% verloren. Der "FUNDament Total Return" (als inzwischen wieder größte Position im MBUI ja nicht mehr anonym) hat hingegen 11,32% zugelegt. 

Da in den heutigen MBUI-Kurs der FUNDament-Anteilspreis von gestern eingeht, kennen wir das Monatsergebnis noch nicht. Klar ist hingegen schon heute, dass der MBUI ohne diesen Fonds, der inzwischen 7,67% des MBUI-Volumens ausmacht, im September im Minus gelandet wäre.  

  Flexibler Mischfonds >Europa 1 vs. DAX

Es zahlt sich eben aus, auf die Mehrwertphasen-Korrelation zu achten. Solange die Partizipation in Verlust-, Aufhol- und Mehrwertphasen keinen Einbruch erleidet, kann man sich in der Regel auf das jeweilige Investment verlassen. Umgekehrt liefert die Phasen-Korrelation frühzeitig meist zuverlässige Signale zum Ausstieg, längst bevor sich beim Anleger Enttäuschung über die Ergebnisentwicklung einstellt. 

Themenwechsel: Ob sich Republikaner und Demokraten am Wochenende (also mal wieder in letzter Minute) auf einen Haushaltsplan einigen können, bleibt abzuwarten. Falls nicht, so dürfte Moody's als letzte große Ratingagentur das AAA-Rating der USA kassieren, was sowohl auf die Aktien- als auch auf die Anleihenmärkte nicht gerade stimulierend wirken dürfte (um es mal ganz vorsichtig zu formulieren). 

Mit insgesamt 4,10% des MBUI hat die Double-Short-Absicherung auf den DAX und den S&P 500 das Aktienexposure des MBUI um gut 8% gesenkt. Auch diese beiden Positionen haben dazu beigetragen, ein Minus im September zu verhindern. Der "2 x Short-DAX-ETF" legte im September um 8,27% zu, der "2 x Short S&P 500-ETF" gar um 13,35%. Steigt der VIX in Richtung 25%, so wäre es an der Zeit, die Absicherungen zu erhöhen. Es bleibt spannend ...

Bis zum nächsten Mal also ...


Ihr/euer Jürgen Dumschat

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