Wird diese Nachricht nicht richtig dargestellt, klicken Sie bitte hier.


Das MBUI-Fondsmanager-Tagebuch für Oktober 2023

... Bären oder Bullen - wer gewinnt die Oberhand?

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,

es gab nicht viele Fonds, die im dritten Quartal kein Minus eingefahren haben. Auch maßgebliche Aktien-Indices wie der DAX (minus 4,71%), der S&P 500 (minus 3,42%) oder der Nasdaq 100 (minus 2,76%) schlossen das Quartal mit einem Minus ab, wobei der US-Dollar zumindest dem Euro-Anleger für den Nasdaq 100 ein marginal positives Ergebnis bescherte. Dass der seit gut einem Jahr defensiv orientierte MBUI in diesem Umfeld für das dritte Quartal ein Plus von 1,52% verbuchen konnte, spricht für sich.

Zu verdanken ist dieses Plus vor allem der Stärkung des Taktischen Absicherungs-Portfolios sowie der defensiveren Ausrichtung des Strategischen Basis-Portfolios. Die gute Nachricht in diesem Zusammenhang ist, dass der MBUI nicht dauerhaft ein defensiv ausgerichteter Fonds bleibt. Kommt es nach einer Leidensphase an den Kapitalmärkten zu einem Rebound, so wird das Taktische Opportunitäts-Portfolio zu Lasten des Absicherungs-Portfolios gestärkt und das Strategische Basis-Portfolio offensiver ausgerichtet. Was dann - wie bislang -  im Abwärtssog der Märkte nicht verloren wurde, muss auch nicht erst wieder aufgeholt werden. Aber noch ist es unserer Einschätzung nach nicht so weit. 


(Alle Ausgaben des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs für die jeweils letzten 12 Monate finden Sie - nach Bestätigung des Disclaimers - im Bereich für Berater und institutionelle Investoren.)


Montag, 09.10.2023

In den ersten drei Handelstagen des Monats (Dienstag war Feiertag) verlor der DAX 2,04%, um dann am Freitag wieder um 1,06% zu steigen. Am 28. September hatten wir die Double Short-Absicherungen auf den DAX und den S&P 500 bekanntlich halbiert, um sie nur einen Tag später wieder aufzustocken. Normalerweise gehören solche Kapriolen nicht zu unserer Strategie, doch die sich ständig ändernde Nachrichtenlage, die sich auf ein ohnehin "nervöses Sentiment" auswirkt, veranlasste uns dazu (vgl. auch September-Monatsbericht).

So waren wir also seit Monatsbeginn mit 5,4% auf den DAX und 3,4% auf den S&P 500 abgesichert, was die Verluste, die viele Anlegerdepots per Saldo in dieser ersten Oktober-Handelswoche erwischte, für den MBUI doch spürbar abfederte. Am Freitag standen wir nach dem Rebound vor der Frage, ob die Absicherungen erneut aufgelöst werden sollten. Wir entschieden uns dagegen und die heutige Eröffnung der Märkte gab uns Recht. 

An dieser Stelle noch mal der deutliche Hinweis: Bei keinem der von uns genannten Zielfonds handelt es sich um eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung. Anlass ist die Rückmeldung eines Finanzanlageberaters, der von uns aufgrund seiner MBUI-Bestände die Allokation zu einem Zeitpunkt offengelegt bekam, zu dem die beiden Double-Short-ETF´s allokiert waren. Er nahm dies zum Anlass, diese beiden ETF´s in einigen anderen Anlegerdepots ebenfalls einzusetzen. Noch am Abend des gleichen Tages lösten wir allerdings die beiden Positionen auf, was - wie sich herausstellte - richtig war. In den individuellen Anlegerdepots blieben jedoch beide ETF´s allokiert und verursachten einen herben Verlust. 

Der Einsatz der Double Short-ETF´s klingt unverfänglich, erfodert jedoch ein tiefgreifendes Verständnis der Zusammenhänge. So kann bspw. die Faustformel, dass ein solcher ETF stets das Doppelte der zugrunde liegenden Index-Entwicklung gewinnt oder verliert, wenn der Index verliert oder gewinnt, über einen längeren Betrachtungszeitraum natürlich nicht stimmen, denn sonst müsste ja der Double Short-ETF zu null verfallen sein, wenn der Index 50% Plus macht. Das kann nicht sein, woran natürlich u.a. die ständig wechselnden Bezugsgrößen Schuld sind.

In der folgenden linken Grafik sieht man den S&P 500, der über fünf Jahre 148,48% gewonnen hat. Im gleichen Zeitraum verlor der Double Short-ETF jedoch nicht 96,96%, sondern "nur" 74,09%. 

 


In der rechten Grafik sieht man die Entwicklung seit Anfang August des Jahres bis Freitagabend. Der S&P 500 hat (in Euro umgerechnet) per Saldo 6,10% verloren, während der "2 x Short S&P 500-ETF" im gleichen Zeitraum 19,62% zulegen konnte (Achtung: In der Grafik sind die Werte in US-Dollar abgebildet). Eine solche Assyemtrie ergibt sich aufgrund des täglich berchneten Zinseszins-Effektes dann, wenn die Kurse überwiegend steigen. Langfristig überwiegen jedoch in der Regel steigende Kurse, was dann eben nicht zu doppelt so stark fallenden Kursen des Double Short-ETF´s führen kann. Hinzu kommen natürlich für den Euro-Anleger die Wechselkursgewinne- bzw. -verluste des US-Dollars gegen den Euro (der DAX und der "2 x Short-DAX-ETF" notieren natürlich in Euro - hier kann es keine Wechselkursgewinne/-verluste geben).

Mittwoch, 11.10.2023

Der Überfall Israels durch die Hamas wird zum (vorerst regionalen) Flächenbrand. Israel reagiert mit der größten militärischen Mobilmachung seiner Geschichte. 300.000 (!) Reservisten werden eingezogen. Das spricht für eine großangelegte Bodenoffensive, möglicherweise mit dem Ziel, die Hamas vollständig zu zerstören. Sollte sich herausstellen, dass der Iran nicht nur von den Angriffen wusste, sondern sie auch unterstützt hat, dann könnte Israel auch iranische Ziele angreifen. Dann haben wir einen internationalen Konflikt.

Angesichts dieser Gemengelage ist es einmal mehr unverständlich, dass die die Aktienkurse gestern unbekümmert wieder stiegen. Der S&P 500 legte nur mäßig zu (hier belastet wohl der ungelöste Haushaltsstreit), der DAX legte jedoch um 1,95% zu. Die positiven Auswirkungen  der meisten aktiv gemanagten Fonds schlagen sich erst in den Anteilspreisen von morgen nieder. Die Tagesverluste aus den Souble Short-Absicherungen belasten jedoch schon den heutigen Anteilspreis (der erst morgen kurz nach 11 Uhr bekanntgegeben wird). Unsere parallele Hochrechnung lässt aber trotzdem auf einen Anstieg des gestrigen Anteilspreises um ca. 0,35% schließen.

Donnerstag, 12.10.2023

Heute werden im Rahmen eines Galaabends im Frankfurter Zoogesellschaftshaus die Boutiquen Awards verliehen. Das heißt aber nicht, dass sich niemand um den MBUI kümmert. Wir hatten heute die Gelegenheit, unser Investment in den "Contrarian-Value-Aktienfonds 1" zu erhöhen. Für den Fonds gibt es seit geraumer Zeit ein Hardclosing, demzufolge die Zahl der ausgegebenen Anteile nicht mehr weiter erhöht werden kann. Aufgrund guter Beziehungen zum in Liechtenstein ansässigen Fondsmanagement erreichte uns die Information über eine Anteilsrückgabe und wir handelten sofort. Damit ist der Fonds, in den wir schon seit Februar letzten Jahres investiert sind, nun die größte Position im MBUI. Die ytd-Performance liegt bei über 7%; das letzte Allzeithoch wurde Mitte September markiert. Aufgrund seiner aktuellen Positionierung wird uns der "Contrarian-Value-Aktienfonds 1" gute Dienste leisten, besonders dann, wenn es - bspw. aufgrund der Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten - zu weiter rückläufigen Kursen an den Aktienbörsen kommt.

Apropos Boutiquen Awards: Der seit mehr als einem Jahr im MBUI allokierte "Logistik & Energie-Fonds 1" hat im dritten Jahr der Boutiquen Awards zum dritten Mal einen Award gewonnen (2021 für die Top Innovation und letztes und dieses Jahr jeweils als bester Liquid Alternative-Fonds). Ebenfalls unter den Gewinnern war der im MBUI schon seit zweieinhalb Jahren allokierte "Globaler Aktienstrategiefonds 1". Er gewann bereits 2021 den Award als bester Mischfonds und nun den als bester Fonds der Kategorie "Multi Asset Ausgewogen".   

Dienstag, 17.10.2023

Die Prognose von US-Finanzministerin Janet Yellen für die weitere Zinspolitik der USA ist keineswegs optimistisch. 
Die Zinsen auf die US-Schulden, die rund 98% des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, seien nach ihrer Einschätzung weiterhin in einem beherrschbaren Bereich. Die USA könnten es sich „auf jeden Fall“ leisten, Israel im Kampf gegen die Hamas und gleichzeitig die Ukraine zu unterstützen. Unsere "Hab-acht-Stellung", beim Erreichen des Zinsgipfels und einer sicher einige Zeit anhaltenden "Plateauphase" sukzessive wieder auf sinkende Zinsen bei langen Laufzeiten zu setzen, können wir wohl vorerst beurlauben.

Auch die Inflationsdaten dämpfen die Zinssenkungs-Phantasien. Zwar ist die Inflationsrate in den USA mit 3,7% im Vergleich zum Vorjahr unverändert geblieben. Im Vergleich zum Vormonat fiel jedoch der Anstieg von 0,4% höher aus als erwartet. Der von der Fed genau beobachtete sogenannte Supercore-Index, der Kerndienstleistungspreisindex ohne Wohnkosten, stieg jedoch um 0,61% im Vergleich zum Vormonat. Es war der dritte monatliche Anstieg in Folge.

Montag, 23.10.2023

Die israelischen Truppen stehen bereit, doch die Bodenoffensive lässt auf sich warten. Hinter den Kulissen ist die gesamte westliche Diplomatie damit beschäftigt, eine Ausweitung des Krieges auf den gesamten Nahen Osten zu verhindern. So haben die USA einen Evakuierungsplan für 700.000 (!) US-Amerikaner erstellt, 600.000 davon in Israel. Schon jetzt sind wichtige Forschungslabore stark eingeschränkt, weil die zum Wehrdienst eingezogenen Mitarbeiter fehlen. Alle großen IT-Konzerne sind - teilweise mit fünfstelligen Mitarbeiterzahlen - in Israel vertreten. Die Aktienmärkte reagieren (noch) nicht panisch. Heute hat der DAX jedoch im Vergleich zu seinem Allzeithoch vom 28. Juli erstmals um mehr als 10% niedriger notiert. Wir lassen die Double Short-Absicherungen auf DAX und S&P 500 vorerst unverändert. 

In dieser Phase sind die beiden "Volatilitätsfonds 1 + 5" am stärksten betroffen, denn erst wenn die im Rahmen des Konzeptes implementierten Absicherungen greifen, drehen beide Fonds bei weiter fallenden Märkten wieder ins Plus. Dazu muss die Volatilität aber noch deutlicher ansteigen. 

Donnerstag, 26.10.2023

Oft wurden im Fondsmanager-Tagebuch bereits Vergleiche mit den einschlägigen Topsellern gezeigt, die der MBUI gerade nach den jüngsten Entwicklungen weiterhin nicht fürchten muss. Aber auch im Vergleich zu Boutiquen-Fonds, die noch vor kurzem zu den Favoriten im freien Vertrieb zählten, muss sich der MBUI (in der Grafik seit Auflage der RA-Anteilsklasse betrachtet) nicht verstecken:

  MBUI vs. Boutiquen-Fonds  

Da es hier nicht darum geht, die hier gezeigten Fonds "anzuschwärzen", haben wir die Fondsnamen unkenntlich gemacht. Dass wir uns hier keine "Luschen" als Vergleichsobjekte ausgesucht haben, mag daran zu erkennen sein, dass sich bei all diesen Fonds - teilweise noch bis ins erste Quartal dieses Jahres hinein - um bereits im MBUI allokierte ZIelfonds  handelt, die wir im Zuge der defensiveren Ausrichtung des Strategischen Basis-Portfolios auf die "Reservebank" verwiesen haben.

Die Freude über die Entscheidung der EZB, die Zinsen nach zehn Erhöhungen in Folge vorerst auf dem nun erreichten Stand zu belassen, dürfte nur von kurzer Dauer sein. Schließlich erfolgte die Entscheidung mit Blick auf die eingetrübte Konjunktur. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Service-Sektor zusammen - sank im Oktober auf den tiefsten Stand seit gut drei Jahren. Darüber hinaus ist für die Währungshüter der eskalierte Nahost-Konflikt als neuer Unsicherheitsfaktor hinzugekommen, der sich unter anderem auf die Energiepreise auswirken dürfte.  

Dienstag, 31.10.2023

Der Dax verliert im Oktober nahezu 3%, der S&P 500 gut 2%. Nach vier Monaten, in denen der MBUI jeweils leicht positiv performt hat, folgt nun ein leichtes Minus von 0,43%. Unterm Strich liegt der MBUI im zweiten Halbjahr bislang bei gut 1% Plus. Das kann sich im Vergleich zu vielen anderen moderat defensiven und ausgewogenen Mischfonds, aber auch im Vergleich mit dem DAX oder dem S&P 500, sehen lassen:

  MBUI vs. Indices 2. Hj. 2023  


Wird es eine Jahresendrallye geben oder werden die Bären das Regiment übernehmen? Vieles spricht für Letzteres, aber was heißt das schon in der heutigen Zeit? Bullen oder Bären? Auf die richtige Antwort müssen wir weiter warten, denn auf Prognosen kann man sich derzeit bestensfalls mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 50% verlassen.  


Also bis zum nächsten Mal ...


Ihr/euer Jürgen Dumschat

Wichtiger Hinweis:

Diese Mail ist eine ausschließlich für Investment-Professionals bestimmte Werbeunterlage und dient einzig und allein Informationszwecken. Die Angaben beruhen auf Quellen, die als zuverlässig eingestuft werden, für deren Richtigkeit und Vollständigkeit wir jedoch keine Gewähr übernehmen können. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Fondsanteilen darstellt. Anlageentscheidungen sollten nur auf der Grundlage der aktuellen Verkaufsunterlagen (Wesentliche Anlegerinformationen, Verkaufsprospekt und soweit veröffentlicht, der letzte Jahres- und Halbjahresbericht)  getroffen werden, die auch die allein maßgeblichen Anlagebedingungen enthalten. Die Verkaufsunterlagen sind über die MBUI-Website abrufbar. Die zur Verfügung gestellten Informationen bedeuten keine Empfehlung oder Beratung. Weder LORIAC noch die Kapitalverwaltungsgesellschaft oder deren Kooperationspartner übernehmen irgendeine Art von Haftung für die Verwendung dieses Dokuments oder dessen Inhalts.

Impressum   Datenschutzerklärung

Wenn Sie diese E-Mail (an: juergen.dumschat@mbui.info) nicht mehr empfangen möchten, können Sie diese hier kostenlos abbestellen.

 

LORIAC Low Risk Asset Control GmbH

Ahornweg 17
38271 Oelber a.w.W.
Deutschland

05345/4833
mail@mbui.info
zur Website
Geschäftsführung:
Jürgen Dumschat und Alexander Querfurth
Register: D-F-133-CKSV-71 IHK Hannover
Tax ID: Steuernummer: 51/206/06705