Das MBUI-Fondsmanager-Tagebuch für Januar 2024 ... holpriger Jahresstart - und wie geht es weiter?
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,
spätestens nach dem ambivalenten 2023er-Börsenjahr sollte man realisieren, dass so manche Börsenregel in der heutigen Zeit ihre Strahlkraft veloren hat. So wundert es nicht, dass die Prognosen für einen guten Start ins neue Jahr - induziert durch eine phantastische Entwicklung in den letzten sechs Wochen des vergangenen Jahres - überwogen. Doch es kam, wie es heutzutage wohl kommen musste: Der Start war holprig.
Aber bevor der Einstieg ins Tagebuch erfolgt, haben wir noch eine wunderbare Info für Sie:
Save the Date:
Nach dem wunderbaren MBUI-Sommertreffen im vergangenen Jahr auf Schloss Ettersburg (bei Weimar) zieht es uns in diesem Jahr nach Ostwestfalen, genauer gesagt ins Parkhotel Gütersloh.
Merken Sie sich schon jetzt den 04. Juli 2024 vor.
Wie immer werden die jeweiligen Gesellschaften vier oder fünf besonders interessante MBUI-Zielfonds präsentieren. Das abendliche Grillbuffett wird wieder ein Highlight sein. Erschrecken Sie nicht, wenn Sie die Zimmerpreise sehen. Wir werden in Kürze ein Zimmerkontingent zu einem unschlagbar günstigen Preis für Sie zur Buchung freigeben.
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Nun aber erst mal zu unseren Tagebuchnotizen für den vergangenen Monat ...
(Alle Ausgaben des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs für die jeweils letzten 12 Monate finden Sie - nach Bestätigung des Disclaimers - im Bereich für Investment-Professionals auf der MBUI-Website.)
Freitag, 05.01.2024
Die US-Beschäftigungszahlen fielen auf ein Niveau, das bislang nur in Rezessionszeiten zu beobachten war. Ausnahmslos immer, wenn die Arbeitslosenquote ihren gleitenden Zwei-Jahres-Durchschnitt überschritten hatte, folgte eine Rezession.
Donnerstag, 11.01.2024
Die Inflationsrate in den USA sank zwar, jedoch nicht so stark, wie erwartet. Auf Jahressicht verteuerten sich die Konsumentenpreise um 3,4%. Erwartet hatte man 3,2%. Damit dürften schnelle Zinssenkungen erst einmal vom Tisch sein.
Freitag, 12.01.2024
Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos stellt EZB Chefin Cristine Lagarde erste Zinssenkungen für die Jahresmitte in Aussicht, machte aber gleichzeitiog klar, dass man datenabhängig entscheiden werde und dass die Spekulation auf Zinssenkungen schon im Frühjahr nicht angebracht sei. Damit könnte sie in eine Zwickmühle geraten, denn nachdem Deutschland bereits letztes Jahr in einen Wirtschaftsabschwung trudelte, droht dies auch der Eurozone. Gleichzeitig deutet sich an, wovon wir schon länger ausgehen: Die Inflation ist noch längst nicht auf dem angestrebten 2%-Niveau angekommen, sondern sie steigt erst mal wieder an. Gründe, warum dies in Deutschland der Fall sein dürfte, hatten wir in der letzten Tagebuch-Ausgabe angeführt.
Anders als die Fed, deren Ziele nicht nur die Preisstabilität, sondern auch ein maximale Beschäftigung und langfristig moderate Zinsen sind, ist die EZB allein der Geldwertstabilität verpflichtet. Steigt also die Inflation wieder, so werden die Zinssenkungen womöglich verschoben, auch wenn dies der Konjunktur nicht gut bekommt.
Montag, 15.01.2024
Das Statistische Bundesamt bestätigte, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt in 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 0,3% geschrumpft ist.
Donnerstag, 18.01.2024
Die Inflation für die Eurozone ist nach 2,4% im November nun wieder auf 2,9% (!) angestiegen. Warum sind wir nicht überrascht? Haben die Marktteilnehmer ein ähnlich mulmiges Gefühl wie wir? Der DAX ist auf jeden Fall zum Jahresstart erst mal um 2% gefallen. Wir haben in der ersten Wochenhälfte erst mal wieder eine kleine Position in die Absicherung von DAX und S&P 500 investiert. Eigentlich hatten wir gehofft, den vergleichsweise hohen Cashbestand des MBUI offensiver einsetzen zu können.
Mittwoch, 22.01.2023
Die Deutsche Bank hat vor einigen Monaten verkündet, dass bis Mitte 2026 jede zweite Postbank-Filiale geschlossen werden soll. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi lief Sturm gegen die Pläne und fordert nun für die rund 12.000 Angestellten eine Lohnerhöhung von 15,5% (!), mindestens jedoch 600 Euro pro Monat. Ob Deutsche Bank-Chef Christian Sewing im Gegenzug nun darüber nachdenkt, zwei von drei Postbank-Filialen zu streichen, wissen wir noch nicht.
Dienstag, 23.01.2024
Bloomberg meldete heute, dass Indien (gemessen an der Marktkapitalisierung) erstmals die Börse von Hongkong überholt hat. Damit ist Indien der viertgrößte Aktienmarkt der Welt. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Marktkapitalisierung des Subkontinents in etwa verdoppelt. Wir sind bereits seit Oktober 2022 mit rund 3% in den indischen Aktienmarkt investiert. Dabei haben wir einen aktiv gemanagten Fonds bevorzugt, weil dieser dauerhaft ein deutlich besseres Chance/Risiko-Verhältnis vorzuweisen hat als die verschiedenen Indien-ETF´s.
Passend zum Thema hat Scope gerade die Fonds-Neueinstufungen vorgestellt. Zwei indische Aktienfonds sind unter den zehn Fonds mit der größten Heraufstufung. Das vermittelt natürlich den Eindruck, dass dies die beiden besten Indien-Aktienfonds sind. Der von uns selektierte Indien-Fonds hat jedoch das deutlich bessere Chance/Risiko-Verhältnis (stets geringere Drawdowns im Abwärtstrend und - nicht zuletzt deshalb - die bessere Rendite).
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Über die gut 15 Monate seit Investition liegt der MBUI mit dieser Position 12% im Plus. Vor einer Woche markierte der Fonds ein neues Allzeithoch. Nicht nur unserer Einschätzung nach war das noch lange nicht das Ende der Fahnenstange. Wir warten seit geraumer Zeit auf einen Rücksetzer, um die Position weiter auszubauen.
Freitag, 26.01.2024
Die EZB ließ den Leitzins erwartungsgemäß bei 4,50%. Der IFO-Geschäftsklimaindex sinkt von 86,3 auf 85,2 Punkte. Erwartet wurden 86,7 Punkte. Das ist der tiefste Stand seit Oktober 2022, wobei berücksichtigt werden sollte, dass damals die Angst wegen des vermeintlich bevorstehenden Chaos bei der Energieversorgung grassierte.
Auch die Erwartungen gingen zurück. Der entsprechende IFO-Index sank von 84,2 auf 83,5 Punkte, obwohl man einen Anstieg auf 84,8 Punkte prognostizierte. Ungeachtet dessen ist der DAX in den letzten sechs Handelstagen um 530 Punkte gestiegen. Welche Drogen werden an der Börse verabreicht?
Kürzlich hatten wir ein ausführliches Gespräch bzgl. des "Contrarian-Value-Aktienfonds 2". Die Philosophie des Fonds und die Herangehensweise spiegeln sich seit inzwischen mehr als vier Jahren in der Ergebnisentwicklung. Durchschnittlich 15,38% p.a. seit August 2019 können sich wohl sehen lassen. In nahezu jeder Marktphase erzielt der Fonds Outperformance im Vergleich zum MSCI World TR - insgesamt seit Auflage mehr als 20%. Im Vergleich zu den Durchschnittsergebnissen der FWW-Vergleichsgruppen "Aktienfonds All Cap Welt" oder "Strategiefonds Aktien-Strategie Event Driven Welt" ist der Vorsprung noch größer:
Vorerst begnügen wir uns mit einer Position von 2%, die wir zu Lasten der Cashquote erwerben - eine gute Verstärkung!
Weitere Details und Informationen gibt es in den nächsten Tagen im MBUI-Monatsbericht.
Bis zum nächsten Mal ...
Ihr/euer Jürgen Dumschat
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