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Das MBUI-Fondsmanager-Tagebuch für Juni 2024

... erstes Halbjahr endet positiv ... 4,46% Plus zur Jahresmitte

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde der Mehrwertphasen-Strategie,

wir sind keine unverbesserlichen Pessimisten - die rasante Aufwärtsbewegung nach Umstellung der Strategie im Jahr 2020 hat gezeigt, dass der MBUI mit offensiver Ausrichtung durchaus auch mit flexiblen oder chancenorientierten Mischfonds mithalten kann. Die aktuellen Entwicklungen erinnern uns jedoch in starkem Maße an 1999. Wer hier auf Dauer-Hausse setzte, wurde erst gefeiert und dann gefeuert. Gerade in solchen Phasen gilt es, Augenmaß zu bewahren und sich nicht von den teilweise mit hohem Risiko erzielten Ergebnissen Dritter infizieren zu lassen.

Betrachten wir die Märkte mal mit einem gewissen Abstand. Anleger erwarten einen Renditeunterschied zwischen einer risikoreicheren Aktienanlage zu einer vergleichsweise sicheren Staatsanleihe. Der Economist hat errechnet, dass der Renditeunterschied zwischen der Gewinnrendite des S&P 500 und der Realrendite einer 10-jährigen US-Staatsanleihe im historischen Durchschnitt bei etwa vier Prozentpunkten lag.

Aktuell liegt dieser Spread jedoch nur bei zwei Prozentpunkten. Um zum historischen Durchschnitt zurückzukehren, müsste der S&P 500 (bei gleichbleibender Gewinnrendite) um etwa ein Drittel fallen. Aber wir wissen auch, dass in einem solchen Crash nicht bei Erreichen des historischen Durchschnitts Halt gemacht wird. Während der Finanzkrise lag der Spread in der Spitze bei nahezu acht Prozentpunkten.

Wer jetzt sagt, dass diesmal alles anders ist, der setzt beim Roulette auf die hohen Chancen und verschließt die Augen vor den damit verbundenen Risiken. Natürlich wollen wir auch Chancen zu Gunsten der Anleger nutzen. Doch in unsicheren Zeiten halten wir die Bälle lieber flach.

4,46% Plus im ersten Halbjahr und 8,25% Plus auf Jahressicht sind für sich genommen nicht gut oder schlecht, denn immer muss auch berücksichtigt werden, mit welchem Risiko ein solches Ergebnis erzielt wurde. Das Aktienriskiko des MBUI war jedoch in den vergangenen Monaten gering. Nach Verrechnung aller derivativen Short-Positionen lag die Netto-Aktienquote des MBUI durchweg unterhalb der 20%-Marke.


Nun aber zu unseren Tagebuchnotizen für den vergangenen Monat ...

(Alle Ausgaben des MBUI-Fondsmanager-Tagebuchs für die jeweils letzten 12 Monate finden Sie - nach Bestätigung des Disclaimers - im Bereich für Investment-Professionals auf der MBUI-Website.)


Samstag, 01.06.2024

Wer an die bald besiegte Inflation oder zumindest an die dauerhafte Rückkehr zur 2%-Marke, der muss sich fragen, wie weltfremd die Gewerkschaftsforderungen für die anstehenden Tarifverhandlungen für immerhin rund 135.000 Beschäftigten der privaten Banken sind. Verdi verlangt ein Plus von 12,5%, mindestens aber 500 Euro mehr. Der Deutsche Bankangestellten verband (DBV) fordert sogar 16% und mindestens 600 Euro mehr. Zudem wird eine flächendeckende Einführung einer 28-Stunden-Woche gefordert.

Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck begründet dies mit der Notwendigkeit, den Reallohnverlust der Bankangestellten auszugleichen. Sehen wir da schon die Auswirkungen der immer schlechter ausfallenden Ergebnisse der Pisa-Studie oder sind das erste Folgen der Cannabis-Freigabe - so oder ähnlich würde das zumindest Oliver Welke in der Heute-Show kommentieren.

Der Freiburger Wirtschaftsprofessor Lars Feld glaubt deshalb noch nicht an die besiegte Inflation "... weil wir natürlich die Zweitrundeneffekte erst jetzt so richtig sehen. Die Reallohnsteigerungen kommen dieses Jahr an."

Donnerstag, 06.06.2024

Die EZB hat es getan: Schneller als die Fed machte sie den ersten Schritt bei den erwarteten Zinssenkungen. Doch damit sind weitere schnelle Zinsschritte nicht vorprogrammiert. Die Fachleute der EZB haben ihre Inflationsprognose nämlich wieder leicht angehoben. Auch die Entwicklung der Lohndaten ergäbe kein klares Bild. Man werde nun von Sitzung zu Sitzung weitersehen, sagte EZB-Chefin Lagarde. 

Donnerstag, 13.06.2024

Fed-Chef Jerome Powell will hingegen zunächst weitere Anzeichen sehen, dass die Inflation sich nachhaltig in Richtung 2% bewegt. Im Mai legten die US-Verbraucherpreise um 3,3% zu. Die Zinsen ließ die Fed deshalb unverändert.

Derweil bewegen sich die Goldkäufe auf Rekord-Niveau. In den letzten zwei Jahren waren es vor allem die Zentralbanken (insbesondere die in China, Russland, Indien und der Türkei), die verstärkt Gold aufkauften, während es bei ETF´s eher Abflüsse gab..

Goldkäufe
Wir glauben, dass die Entwicklung noch längst nicht zu Ende ist. Insbesondere die Kurse von Goldminen-Aktien reflektieren den gestiegenen Goldpreis nach wie vor unterdurchschnittlich. 

Montag, 17.06.2024

Auch in der Metall- und Elektroindustrie sind die Forderungen der Gewerkschaften längst nicht an die wieder gesunkene Inflation angepasst. Nach zuletzt 8,5% Lohnerhöhung werden nun 7% gefordert. 

Zudem ist die globale Verschuldung weiter gestiegen. An den Börsen macht sich Sorge breit. Unverhohlen spricht man inzwischen von der "tickenden Schuldenbombe der USA, die das weltweite Finanzsystem bedroht". Ebenfalls ein Grund, in Gold investiert zu bleiben.

Freitag, 21.06.2024

Der Japanische Yen ist auf Talfahrt. Dies hat nicht zuletzt mit der hohen Schuldenquote Japans zu tun, die mit 255% des BIP die höchste aller Industrieländer ist. Die japanische Wirtschaft mag sich gut entwickeln, doch für den Euro-Anleger kommt nach Umrechnung des schwächelnden Yen wenig davon an. Wir entscheiden uns deshalb, den "Japan-Aktienfonds 1"endgültig zu verkaufen. Der notiert aktuell auf Allzeithoch - vielleicht ein guter Zeitpunkt, hier Kasse zu machen.

Samstag, 29.06.2024

Das erste Halbjahr ist schon wieder vorbei. Zeit für eine Bilanz für die aktuell allokierten Zielfonds (wobei wir natürlich "hinter den Kulissen" auch alle inzwischen nicht mehr allokierten Fonds sowie die Fonds unserer umfangreichen Watchlist unter die Lupe nehmen).

MBUI-Zielfonds im 1. Halbjahr 2024

Die gute Entwicklung des MBUI im ersten Halbjahr war ganz klar den Fonds im Taktischen Opportunitäts-Portfolio geschuldet. Dieses hatten wir in vorsichtigen kleinen Schritte im Laufe des ersten Halbjahres sukzessive weiter ausgebaut. Natürlich stellte sich nicht jede getroffene Entscheidung im Nachhinein die bestmögliche heraus. Wichtig ist uns, dass die "falschen" Entscheidungen nicht zum Desaster für das MBUI-Portfolio insgesamt werden. Ein entgangener Gewinn ist aus unserer Sicht deshalb wesentlich besser verkraftbar als ein rasanter Verlust. 

Gerne illustrieren wir dies an zwei Beispielen, von Fonds, die beide bereits nach einer "Auszeit" erneut allokiert - und wieder verkauft - wurden:

 

Sage und schreibe 72,98% lagen zwischen erstem Kauf und erstem Verkauf des "Globalen Internet-Aktienfonds 1". Dabei erfolgte der erste Verkauf exakt einen Tag nach dem Allzeithoch des Fonds. Anfang Dezember 2023 investierten wir erneut in diesen Fonds und verkauften gut einen Monat später. Dabei realisierten wir nur ein Plus von 0,89%. Die früher oder später erwartete Korrektur der Internet-Technologiewerte würde diesen Fonds - so unsere Befürchtung - deutlich schneller und stärker auf Talfahrt schicken (immerhin rund 67% Drawdown nach dem Allzeithoch). Doch bislang ging die Rallye weiter. Der MBUI profitierte allerdings auch recht gut an der Entwicklung von 5G und Robotics (siehe obige Grafik der Halbjahres-Wertentwicklungen). 

Umgekehrt die Entwicklung beim "Mexiko-Aktien-ETF 1", den wir Mitte März 2024 zunächst mit 15,20% Gewinn verkauften. Wenig später schien uns das nachlassende Momentum ein Fehlsignal zu sein und wir investierten erneut. Knapp vier Wochen mussten wir dann aber davon ausgehen, dass die Rallye ein vorläufiges Ende finden würde. In der kurzen Zeit gab es nochmals ein Plus von 2,88% zu Gunsten des MBUI. Der zweite Verkauf bewahrte uns dann aber vor einem Drawdown von bislang mehr als 20%. Wir glauben weiterhin an die Wachstumsperspektiven des mexikanischen Marktes. Momentan kommt ein Wiedereinstieg jedoch noch nicht in Frage.

Mit dieser von Vorsicht statt von Gier geprägten Vorgehensweise konnte der MBUI über die letzten 12 Monate bei einem Maximum Drawdown von nur 1,81% um 8,25% zulegen. Gierig werden wir erst wieder, wenn wir die nächste größere Korrektur gesehen haben. In einer solchen Phase hatte der MBUI von Ende März 2020 an innerhalb von nur sechs Monaten immerhin ein Plus von mehr als 17% erzielt. 
 
Mehr dazu und weitere Details und Informationen
gibt es beim 4. MBUI-Sommertreffen. Die Präsentation wird in wenigen Tagen auf der MBUI-Website zum Download bereitstehen. Auch die Präsentationen der fünf Zielfonds, die in Gütersloh vorgestellt werden, sind dann an gleicher Stelle zu finden.

Mehr natürlich auch in dem in Kürze erscheinenden MBUI-Monatsbericht.
Bis zum nächsten Mal ...


Ihr/euer Jürgen Dumschat

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